Vom frühen Mittelalter bis in die Neuzeit zogen jährlich Tausende Pilger über die Alpen, um nach Rom zu gelangen. Während wohlhabende Reisende die Routen über die Berge nahmen, blieb einfachen Pilgern oft nur der beschwerliche Fußweg durch das damals sumpfige Talbecken der Etsch, das in Tagesmärschen bewältigt werden musste. Einer davon führte von Bozen nach Laag bei Neumarkt, am Fuße des Madruttberges, wo das Hospiz St. Florian die Reisenden bewirtete und ihnen Unterkunft bot. Im Gegensatz zum heutigen Wortsinn bezeichnet ein Hospitium im Mittelalter eine klösterliche Pilgerherberge.
Das romanische Bauwerk aus dem 13. Jh., heute „Klösterle“ genannt, ist uns erhalten geblieben. Gemeinsam mit der St. Florian Kirche ist es nicht nur eines der schönsten romanischen Ensembles im gesamten Alpenraum, sondern auch eines der wenigen vollständig erhaltenen Hospize Europas.